Fritz-Reuter-Schule Zarrentin am Schaalsee
- erste Biosphärenschule von Mecklenburg-Vorpommern -

Seit mehr als zwei Wochen ist der Krieg in der Ukraine nun auch in der Fritz-Reuter-Schule in Zarrentin allgegenwärtiges Gesprächsthema. SchülerInnen und Lehrkräfte beobachten die politische und

humanitäre Situation zunehmend mit Besorgnis. Neben der politischen Aufarbeitung des Themas im Unterricht, wuchs bei vielen Jugendlichen und Lehrkräften der Wunsch, im Rahmen der eigenen

Möglichkeiten, zu helfen.

Anfang letzter Woche ergab sich für die Schule schließlich die Gelegenheit einen Beitrag zur Linderung des Leides zu leisten. Louisa Tischer, Lehrerin in Zarrentin, organisierte zusammen mit ihrem

Ehemann einen privaten Hilfskonvoi in das polnisch-ukrainische Grenzgebiet.

„Schon vor Ausbruch des Krieges unterstützten wir ukrainische Kinder, die an der Krankheit Spinale Muskelatrophie Typ 1 leiden. Die aktuelle Situation in der Ukraine war für uns unerträglich. Wir wollten

unbedingt helfen“, erzählt Frau Tischer, Mitinitiatorin der Hilfsaktion. Die Idee war geboren, jetzt galt es, Unterstützer zu suchen. Martin Tischer, der Ehemann der Kollegin und Mitinitiator der Hilfsaktion,

ist von Beruf Bundespolizist. Er organisierte den Hilfskonvoi und suchte tatkräftige und finanzielle Unterstützung bei der Gewerkschaft der Polizei. Diese erklärte sich bereit, Mitglieder als Unterstützung

bereitzustellen und die Kosten der Aktion zu übernehmen. Die Logistik war organisiert und die Hilfsaktion finanziell abgesichert. Nun galt es Sachspenden zu beschaffen, die die Männer, in Abstimmung mit

der Caritas in Polen, ins polnisch-ukrainische Grenzgebiet bringen konnten.

Am vergangenen Dienstag erfolgte schließlich der große Spendenaufruf in allen Klassenstufen. Bis Donnerstag spendeten die SchülerInnen, die Familien und die Lehrkräfte über ein dutzend Kisten mit

Hilfsgütern. Zusammen kamen u.a. 150 Konservendosen, mehrere Stiegen Getränke, über 60 Liter Desinfektionsmittel, ca. 500 Corona-Schutzmasken,   viele   Medikamente   und   Verbandsmaterial,  

mehrere   Schlafsäcke,   62   Gläschen   Babynahrung,   40 Windelpackungen, 6 Paar Krücken und viele Kisten voll Kleidung und wärmender Decken. Die zehnte Klassenstufe half in zwei Arbeitseinsätzen

engagiert, die Sachspenden zu sortieren und zu katalogisieren, sodass die Initiatoren alle Kisten anschließend beschriften und verladen konnten.

Am Freitag waren die Vorbereitungen abgeschlossen und der humanitäre Hilfskonvoi brach in Richtung des Hotels ins polnisch-ukrainische Grenzgebiet auf. Nach 13 Stunden Fahrt erreichten die Männer ihr

Ziel. Nach einer Übernachtung (4 Stunden) im polnischen Włodawa erfolgte am Samstag die Abgabe der Sachspenden beim Caritasstützpunkt in Dorohusk. Die Initiatoren waren von der   Organisation der

Spendenaufnahme begeistert. Fünf Caritashelfer haben beim Ausladen des Transporters geholfen. Sie haben sich sehr über alle Sachspenden gefreut, insbesondere über das Verbandsmaterial, die

Medikamente und die Schlafsäcke sowie Isomatten. Zwei vorher gespendete Kindersitze durften sich danach mit auf den Weg zum Bahnhof in Chełm machen, wo die Koordination der ukrainischen Bürger

durch die polnische Polizei und Hilfsorganisationen erfolgte.

Gemeinsam mit zwei Frauen und zwei Kindern (9 Jahre und 19 Monate alt) ging es am Samstagnachmittag wieder zurück in Richtung Lübeck, wo bereits für die Unterbringung der Flüchtlinge gesorgt war.

Nach einer 12 stündigen Fahrt ist der Hilfskonvoi bei den Gastfamilien angekommen. Eine tiefe Dankbarkeit der Frauen war zu spüren, als sie die vollausgestatteten Unterkünfte gesehen haben.

Die Solidarität und Hilfsbereitschaft der gesamten Schule Zarrentin überraschte sogar die Initiatorin. „Ich wusste, dass unsere SchülerInnen hilfsbereit sind, aber mit einer so großen Hilfsbereitschaft, habe

ich nicht gerechnet.“, sagte Frau Tischer mit Blick auf den großen Berg an Sachspenden. Tatsächlich spendeten die Zarrentiner viel mehr als die Männer mitnehmen konnten. Die noch vorhandenen

Spenden sind aber nicht verloren. Einige Sachspenden wurde von dem Hilfskonvoi der Fahrschule Safty Car aus Ratzeburg (ebenfalls am Freitag) direkt in die Ukraine gebracht. Außerdem wird die

Gewerkschaft der Polizei einen weiteren Hilfstransport in das Grenzgebiet starten. Die Kleidung sowie das Spielzeug und einige Hygieneartikel werden an Erstaufnahmeeinrichtungen für die ukrainischen  

Flüchtlinge in Deutschland weitergeleitet.

Wir danken den Initiatoren Herrn und Frau Tischer sowie deren Unterstützern, der Gewerkschaft der Polizei, den Lehrkräften und besonders den Schülerinnen und Schülern sowie deren Familien.

L. Tischer / K. Hirsch

Martin und Luisa Tischer sowie ein Kollege der Bundespolizei vor dem Schulgebäude Einige der Sachspenden im Caritas-Lager Dorohusk

Schule Zarrentin organisiert Ukraine-Hilfe

Fritz-Reuter-Schule Zarrentin am Schaalsee

Schule Zarrentin organisiert Ukraine-Hilfe

Seit mehr als zwei Wochen ist der Krieg in der Ukraine nun auch in der Fritz-

Reuter-Schule in Zarrentin allgegenwärtiges Gesprächsthema. SchülerInnen und

Lehrkräfte beobachten die politische und humanitäre Situation zunehmend mit

Besorgnis. Neben der politischen Aufarbeitung des Themas im Unterricht, wuchs

bei vielen Jugendlichen und Lehrkräften der Wunsch, im Rahmen der eigenen

Möglichkeiten, zu helfen.

Anfang letzter Woche ergab sich für die Schule schließlich die Gelegenheit einen

Beitrag zur Linderung des Leides zu leisten. Louisa Tischer, Lehrerin in Zarrentin,

organisierte zusammen mit ihrem Ehemann einen privaten Hilfskonvoi in das

polnisch-ukrainische Grenzgebiet.

„Schon vor Ausbruch des Krieges unterstützten wir ukrainische Kinder, die an

der Krankheit Spinale Muskelatrophie Typ 1 leiden. Die aktuelle Situation in der

Ukraine war für uns unerträglich. Wir wollten unbedingt helfen“, erzählt Frau

Tischer, Mitinitiatorin der Hilfsaktion. Die Idee war geboren, jetzt galt es,

Unterstützer zu suchen. Martin Tischer, der Ehemann der Kollegin und

Mitinitiator der Hilfsaktion, ist von Beruf Bundespolizist. Er organisierte den

Hilfskonvoi und suchte tatkräftige und finanzielle Unterstützung bei der

Gewerkschaft der Polizei. Diese erklärte sich bereit, Mitglieder als Unterstützung

bereitzustellen und die Kosten der Aktion zu übernehmen. Die Logistik war

organisiert und die Hilfsaktion finanziell abgesichert. Nun galt es Sachspenden

zu beschaffen, die die Männer, in Abstimmung mit der Caritas in Polen, ins

polnisch-ukrainische Grenzgebiet bringen konnten.

Am vergangenen Dienstag erfolgte schließlich der große Spendenaufruf in allen

Klassenstufen. Bis Donnerstag spendeten die SchülerInnen, die Familien und die

Lehrkräfte über ein dutzend Kisten mit Hilfsgütern. Zusammen kamen u.a. 150

Konservendosen, mehrere Stiegen Getränke, über 60 Liter Desinfektionsmittel,

ca. 500 Corona-Schutzmasken,   viele   Medikamente   und   Verbandsmaterial,  

mehrere   Schlafsäcke,   62   Gläschen   Babynahrung,   40 Windelpackungen, 6

Paar Krücken und viele Kisten voll Kleidung und wärmender Decken. Die zehnte

Klassenstufe half in zwei Arbeitseinsätzen engagiert, die Sachspenden zu

sortieren und zu katalogisieren, sodass die Initiatoren alle Kisten anschließend

beschriften und verladen konnten.

Am Freitag waren die Vorbereitungen abgeschlossen und der humanitäre

Hilfskonvoi brach in Richtung des Hotels ins polnisch-ukrainische Grenzgebiet

auf. Nach 13 Stunden Fahrt erreichten die Männer ihr Ziel. Nach einer

Übernachtung (4 Stunden) im polnischen Włodawa erfolgte am Samstag die

Abgabe der Sachspenden beim Caritasstützpunkt in Dorohusk. Die Initiatoren

waren von der   Organisation der Spendenaufnahme begeistert. Fünf

Caritashelfer haben beim Ausladen des Transporters geholfen. Sie haben sich

sehr über alle Sachspenden gefreut, insbesondere über das Verbandsmaterial,

die Medikamente und die Schlafsäcke sowie Isomatten. Zwei vorher gespendete

Kindersitze durften sich danach mit auf den Weg zum Bahnhof in Chełm

machen, wo die Koordination der ukrainischen Bürger durch die polnische Polizei

und Hilfsorganisationen erfolgte.

Gemeinsam mit zwei Frauen und zwei Kindern (9 Jahre und 19 Monate alt) ging

es am Samstagnachmittag wieder zurück in Richtung Lübeck, wo bereits für die

Unterbringung der Flüchtlinge gesorgt war. Nach einer 12 stündigen Fahrt ist der

Hilfskonvoi bei den Gastfamilien angekommen. Eine tiefe Dankbarkeit der

Frauen war zu spüren, als sie die vollausgestatteten Unterkünfte gesehen

haben.

Die Solidarität und Hilfsbereitschaft der gesamten Schule Zarrentin überraschte

sogar die Initiatorin. „Ich wusste, dass unsere SchülerInnen hilfsbereit sind,

aber mit einer so großen Hilfsbereitschaft, habe ich nicht gerechnet.“, sagte

Frau Tischer mit Blick auf den großen Berg an Sachspenden. Tatsächlich

spendeten die Zarrentiner viel mehr als die Männer mitnehmen konnten. Die

noch vorhandenen Spenden sind aber nicht verloren. Einige Sachspenden wurde

von dem Hilfskonvoi der Fahrschule Safty Car aus Ratzeburg (ebenfalls am

Freitag) direkt in die Ukraine gebracht. Außerdem wird die Gewerkschaft der

Polizei einen weiteren Hilfstransport in das Grenzgebiet starten. Die Kleidung

sowie das Spielzeug und einige Hygieneartikel werden an

Erstaufnahmeeinrichtungen für die ukrainischen   Flüchtlinge in Deutschland

weitergeleitet.

Wir danken den Initiatoren Herrn und Frau Tischer sowie deren Unterstützern,

der Gewerkschaft der Polizei, den Lehrkräften und besonders den Schülerinnen

und Schülern sowie deren Familien.

L. Tischer / K. Hirsch

Martin und Luisa Tischer sowie ein Kollege der Bundespolizei vor dem Schulgebäude Einige der Sachspenden im Caritas-Lager Dorohusk